Stelen-Einweihung am 18.08.2011
in der Bastion I am Anton-Merziger-Ring in Saarlouis:
Baumeister Sébastien Le Prestre Vauban
Geboren am 1. (oder 4.) Mai 1633
in Saint-Léger-de-Foucheret
Gestorben am 30. März 1707 in Paris.
Sébastien Le Prestre Vauban war Festungsbaumeister Ludwigs XIV., Marschall von Frankreich und gilt als der bedeutendste Militärarchitekt der Barockzeit. 1653 trat er in den Dienst der
französischen Armee, in der er bis zum Marschall von Frankreich (1703) und zum Generalkommissar für das Festungswesen (1678) aufsteigen sollte.
Die erste Festung, die unter seiner Anleitung gebaut wurde, war 1662 Dünkirchen. In den folgenden Jahren folgte der Ausbau von mehr als 300 Festungsanlagen, darunter 33 Neubauten.
Einer dieser Neubauten war auch die Stadt und Festung Saarlouis.
Nachdem die Vorschläge und Entwürfe Thomas de Choisys die Zustimmung Vaubans erhielten, wurde der Bau der neuen Festung beschlossen. Ende Januar 1680 inspizierte Vauban das von Choisy vorgeschlagene Gelände und erarbeitete in Wallerfangen das "Projet instructif de la fortification de Sarre-Louis". In den folgenden Jahren kam Vauban mehrmals nach Saarlouis, um den Fortgang der Arbeiten und den Zustand der Festung zu inspizieren. Hierbei wurden verschiedene Verbesserungen und Veränderungen angeordnet, so zum Beispiel der Neubau der Schleusenbrücke und die Anlegung der Schleusenkontregarde (heute Vauban-Insel).
Neben seiner Arbeit als Festungsbaumeister machte sich Vauban aber auch auf anderen Gebieten einen Namen. So leitete er zum Beispiel erfolgreich die Belagerung und Einnahme verschiedener Grenzfestungen in den spanischen Niederlanden. Und als Autodidakt verfasste Vauban neben seinen militärwissenschaftlichen und mathematisch-technischen Schriften, auch verschiedene Veröffentlichungen in den Bereichen der Ökonomie, Politik und der Sozialwissenschaften. Sein kritisches Interesse an den sozialen Verhältnissen brachte Vauban nicht selten in Konflikt mit Adel und Klerus. Eine seiner Schriften über das Steuerwesen wurde 1706 verboten und verbrannt.